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Warum MÄnner so schnell kommen und Frauen nur so tun als ob
2003 – Kampfansage an Ehepaar Pease:
Gebrauchsanweisung für das andere Geschlecht
Zorn war mein erster Antrieb gewesen, 1994 mit den „Guten Mädchen“ zu beginnen – und Zorn auf das Ehepaar Pease, ihm 2003 dieses Sachbuch „Warum Männer…“ entgegen zu setzen. Die beiden hatten gerade ganz groß Furore mit ihrem Bestseller „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ gemacht. Ich las das Ding durch und empfand es als uferlose Aufzeichnungen von Vorurteilen und Klischees (Aber das sehr, sehr witzig und unterhaltsam verfasst, das sind eben Profis), die die Fronten zwischen den Geschlechtern verhärteten. Gut, Vorurteile sind bisweilen nützlich, sie ersparen das Nachdenken und genauer Hingucken, und auf ihnen baut eine ganze Filmindustrie und Frauenromanbranche auf und beleidigt oder amüsiert uns mit Stereotypen. Ich ahnte, die Peases würden sich irgendwann auch Sex und Liebe vornehmen, und wieder in eine Klischeewüste verwandeln.
Also bekniete ich meinen Lektor, dass wir ihnen zuvor kommen sollen mit einem Mann, Frau Sex, Unterschiede und Gemeinsamkeiten-Buch. Ich schichtete um meinen Schreibtisch einen umlaufenden Ein-Meter-Berg an Studien, Umfragen und Interviews, die ich mit Männern und Frauen jeglichen Alters, Nationalität, Erfahrung und Status führte, und versuchte, die Essenzen heraus zu filtern.
Grob gesagt: Die einzigen immensen Unterschiede zwischen den Geschlechtern ist die Wurfweite beim Kugelstoßen und die Häufigkeit der Masturbation, ansonsten ist die Menge der Gemeinsamkeiten zwischen Mann und Frau höher als die Anzahl der Unterschiede. Gleichzeitig gibt es Tendenzen, die häufiger auf Männer zutreffen als auf Frauen und umgekehrt – aber all das sind keine allgemeingültigen Glaubenssätze, sondern nur die Facetten auf einer gedachten Extremlinie.
Dennoch hat mir das Buch sehr viel Spaß und Ach-so-ist-das?-Momente beim Schreiben gebracht, als ich in knapp 115 Unterkapiteln alles durchdeklinierte, was sich an gefühlten Unterschieden auf die Spitze treiben ließ. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis verrät Ihnen mehr >>>
Der Lohn der Mühe: 30 Wochen lang auf der Spiegel/Buchreport-Bestsellerliste, bester Platz: Rang 22, schlechtester: Rang 80.
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